Manja Barthel
Manja Barthel entwickelt Farb- und Flächenkompositionen ganz ohne Pinsel. Durch die Wahl eines zeitgemäßen Materials hat sie sich spezialisiert, sie komponiert ihre Bilder aus Folienschichten, die die Bildkanten teils umlaufen, als wolle das Bild den Raum erobern. Die freien Abstraktionen erinnern entfernt an reale Orte, an Gegenstände oder Situationen. In zahlreichen Schichten beklebt sie die Bildoberfläche, Raum und Räumlichkeit im Bild – und mit dem Bild wird ausgelotet. In ihren Arbeiten finden wir Chaos und annähernde Symmetrie, verschiedene Kuben und zarte Farbnuancen; Parameter für Spannung und Gleichgewicht.
Manja Barthel develops her compositions of color and texture entirely without the use of a brush. She has chosen a modern medium as her specialty; she creates images using layered strips of translucent colored film which partly escape the edges of the picture as if they wanted to move out into the room. The free abstractions are vaguely suggestive of real places, objects or situations. In her work we find chaos, near symmetry, geometric forms and delicate nuances in color - parameters for tension and balance.
* 1972 in Dresden, lives and works in Dresden
- 1992 - 1999 studied Landscape Architecture, Technical University of Dresden, Diploma
- 1995 - 1996 Ecole nationale supérieure d'architecture et de paysage de Bordeaux, France
- 2000 - 2003 studied sculpture, Academy of Fine Arts Dresden
- 2007 - 2009 studied fine art, Dresden Academy of Fine Arts , Diploma
- 2009 - 2011 graduate studies, Professor M. Brandmeier , HfBK Dresden
Constanze Böckmann
* 1975 in Berlin, lebt und arbeitet in Dresden
1997 – 2000 Steinbildhauerlehre
2001 - 2009 Studium an der HfBK Dresden, bei Prof.C. E. Wolff , Prof. L. Dammbeck, Prof. M. Brandmeier, Abschluß Diplom
2010 - 2012 Meisterschülerstudium Klasse Prof. Lutz Dammbeck und Prof. Martin Honert
Zeitungsausschnitte, Kopien und Zeichnungen mit Siebdruck oder Hand übermalt oder überschrieben bilden die Collagenblätter. Sie hängen eng wuchernd an den Wänden, nach Art der St. Petersburger Hängung, mit und ohne Rahmen, manchmal nur unter Glas auf Nägel gesetzt. Gesichter sind zu erkennen, Landschaften, fragmentarisch, einige mit Handschrift oder gedruckt beschriftet, teils lesbar. Texte, einzelne Worte. Die Bilder haben einen Zusammenhang, eins führt zum anderen, wenn man den Blick schweifen lässt.
Reduzierter sind die Arbeiten in welchen nur Schriften verwendet sind, welche auf dem Boden oder den Wänden aufgebracht sind, klar gesetzt und lesbar - manchmal zusammen mit einer Soundinstallation in welcher Texte gelesen werden oder Geräusch und Sprache ineinander gehen. Texte, das Fragmentieren dieser und das performative live-vorgetragene Lesen von mehreren Leuten zusammen findet in den Leseperformances statt.
In den Video und Fotoarbeiten sieht man Ausschnitte von Personen, manchmal versetzt zueinander geschnitten, eine Bewegung ausführend, welche mit dem Klang zusammen eine Stimmung ein Bild vermitteln. Constanze Böckmann´s Arbeiten entstehen durch die sachliche aber auch intuitive und assoziative Beschäftigung mit einem Thema. Hierbei spielen Körper, Bewegung und Reise oder das aktuelle Gesellschaftsgeschehen eine Rolle. Ausgehend von einem Fundstück, einer Geschichte, eines tagespolitisch aktuellen Artikels, einer Stimmung, einer Bewegung oder aber auch von der Beschäftigung mit einem Thema, einem Ort, deren Geschichte, entstehen diese Arbeiten puzzelartig und verdichten sich schließlich zu einer Sichtbarkeit. Das Material kann somit dem Bild entsprechen. Neben den Raumenvironments (Wachs, Ton, Objekte, Schrift) und Videos, Sound oder Fotos entstehen Texte, Zeichnungen und Collagen.
Nina May
1999 – 2001 Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin/Grafik
2002 - 2012 Studium an der HfbK Dresden bei Prof. Elke Hopfe, Prof. Christian Sery, Prof. Martin Honert, Abschluß Diplom
Nina Mays Zeichnungen sind ein Geflecht, eine lebendige Struktur welche sich Bahn für Bahn den Raum erobert und wuchert oder in sich geschlossen - wie ein eigener Organismus - auf einem Papier ruht. Von Nahem betrachtet eröffnet sich der Blick wie durch ein Mikroskop dem Innern, den Bestandteilen: Striche, Punkte, Kreise, jeder ähnlich aber eigen, mit Bleistift, Tusche, Fineliner. Durch ihre Formen und ihre Räumlichkeit zueinander bilden sie das große Ganze. Die Struktur, das, was es hält, wird sichtbar gemacht in großformatigen Scherenschnitten. Manche von ihnen muten wie feinverästelte organische Kreisläufe an. Grenzen- und formauflösend dagegen sind Arbeiten, wie Nina Mays Weltkarte : Diese ist komplett geschwärzt, nur die Ländernamen sind sichtbar. Oder die Lehrkarte zu einer Panzerkanone, auf welcher nunmehr die Kontur der Kanone als schwarzer Fleck bleibt. Nina May sagt, sie wolle „den gewohnten Blick auf Umrisse in die Tiefe ziehen ...-... bekannte Bildformen öffnen und so auf die unter der Form liegenden Dinge aufmerksam machen.“ Hier etablieren sich dann die „unbekannten Bildebenen.“
Neben der meditativen Arbeit der Zeichnung und Schwärzung nutzt Nina May auch das Medium des Videos, wobei sie der Identität eines Ich`s und dessen Verschwimmen nachgeht. Das so sein, die Frage nach Identität macht einen Teil der Arbeit von Nina May aus. Erschafft die Struktur sich selbst? Sind deren Bestandteile allein bestehend? Oder die Struktur ohne dessen Bestandteile? Was bleibt sichtbar, wenn etwas verborgen wird?
Die Zeichnungen können zusätzlich als Dokumentation eines in sich wiederholten Arbeitsganges gesehen werden. Und zeigen gleichzeitig die Unmöglichkeit einer Exaktheit dessen. Denn diese Wiederholungen entsteht aus dem Lebendigen heraus und daraus folgt die permanente Entwicklungvon etwas Neuem.
Monika Grobel (Master of Fine Arts)
2000 bis 2006 Studium an der Akademie der Künste Wrocław/ Polen
2004 Studium an der Hogeschool Gent Koninklijke Akademie
voor Schone Kunsten in Gent/ Belgien
seit 2007 freischaffend tätig als Bildende Künstlerin in Dresden
seit 2017 Mitglied im BBK und dem Dresdner Künstlerbund
Zu den Arbeiten von Monika Grobel
Die Bilder hängen an den Wänden, stehen schichtweise in den Ecken. Weiter oben an der
Wand sieht man eine große, figurative Zeichnung. Eine ältere Zeichnung. Der Strich ist
unruhig, wild, der Ausdruck des abgebildeten Gesichtes dagegen ist klar und steht unmittel-
bar in all den tanzenden Linien. Man fühlt es, man ist mittendrin.
In den aktuellen Bildern auf Papieren und Leinwänden, ist das Figurative aufgelöst. Hier
und da kann man noch Spuren davon entdecken. Zarte Farben erheben sich vor
dunklen Flächen. Sie überlagern filigran, meditativ gezeichnete Strukturen aus Punkten
oder Strichen.
Diese kleinen Zeichen werden irgendwann mit Nadel und Garn gezogen. Mal klein, wie in
gezeichneten Reihen und Zeilen. Dann ergeben sie ein großes Feld. Zwischen den klaren
Strichen, an Anfang und Ende, plötzlich die losen tanzenden Fäden.
Später werden sie zu feinen, aber harten, langen Linien, die rigoros über die Flächen
gezogen sind.
Alles begann mit dem Zeichnen von Punkten und Strukturen. Es führte weg vom Figürlichen.
Fort von der „nervösen Linie“, dem Emotionalen und Intuitiven.
Die Arbeit lief jetzt langsamer, ruhiger.
Eine andere Art zu Zeichnen.
Irgendwann kamen die Fäden hinzu.
Sie ziehen sich durch das Papier, durch die gezeichneten Muster, Konturen und Flächen.
Sie geben ihre eigene Struktur ins Bild. Eine harte klare Linie, mit losen Enden. Sie haben
nun einen scheinbar ungeordneten Rhythmus.
Ein Anklang an die nervöse Linie? Wie Gedanken, die flirren, aber an beiden Enden fest-
gebunden eine Klarheit geben. Festgenäht, kontrolliert.
Außer - es löst sich das Garn.
Außer - man betrachtet die losen Fasern, ihre Zartheit. Beweglichkeit.
Fast ist nicht daran zu denken, sie unter eine Glasscheibe eines Bilderrahmens zu pressen.
Vielleicht ist es besser, wenn sie beweglich leicht im Luftzug hängen, tanzen können.
Auf den Leinwänden erblickt man auch eindeutig diese Fäden. Doch es ist still. Diese Fäden
sind gezeichnet. Da ist er wieder: der gezeichnete Strich. Er imitiert die Klarheit der genähten
Linie. In den neusten Arbeiten kommt mehr Material ins Wehen, in die Bewegung. Ganze
Flächen und Landschaften - wie wogende Felder kommt es aus den losen Enden zu Stande.
Die nervöse Linien - nun frei tanzend.
Constanze Böckmann - www.carol5.de
www.monika-grobel.com